Kundgebung 60 Jahre Charta der Vertriebenen 28.08.10 München, Marienplatz
In seiner Begrüßungsrede hob Slezak die Bedeutung der Charta der Vertriebenen als Dokument des guten Willens und der Versöhnung hervor, an dem sich die Vertriebenen gehalten haben.
Zur Kundgebung hatten sich hochrangige Politiker aus Landtag und Stadtrat eingefunden. So konnte der Bezirksobmann auch in seiner Eigenschaft als stellvertretender SL-Landesobmann Politiker aus folgenden Parteien begrüßen:
Auszug aus den Grußworten
Übereinstimmend würdigten sie die Charta der Vertriebenen als Dokument der Versöhnung und der Beendigung des Kreislaufs von Rache und Vergeltung,
Stadtrat Marian Offman, CSU überbrachte die Grüße seiner Fraktion und betonte die Solidarität mit den Vertriebenen, die sich auch darin zeigt, dass die CSU-Stadtratsfraktion einen Antrag im Stadtrat gestellt hat, die Geschichte der Vertriebenen in der Landeshauptstadt wissenschaftlich zu dokumentieren, der leider von den übrigen Parteien aus finanziellen Gründen (140.000 €) abgelehnt wurde.
Die Landtagsabgeordnete und Mitglied des Landesvorstandes der SPD Isabell Zacharias, SPD erinnert daran, dass die SPD in den Vertreibungsgebieten eine starke Anhängerschaft hatte und es der SPD-Ministerpräsident Högner war, der die Sudetendeutschen zum „Vierten Volksstamm Bayerns“ ernannt hatte. Die SPD-Fraktion des Landtags mit ihrer Gruppe Vertriebene ist auch in der Vertriebenenarbeit der Landsmannschaften, beispielsweise durch die Sehlinger Gemeinde, präsent und arbeitet als „Brückenbauer“ für die Verständigung zwischen den Volksgruppen mit. Auch Frau Zacharias unterschrieb die ausliegende Liste. Stadtrat und Fraktionsvorsitzender, Dr. Michael Mattar, FDP, überbrachte die Grüße seiner Fraktion. Auch er würdigte die Aufbauleistung der Vertriebenen, die sich auch deutlich in der Landeshauptstadt München zeigt. Er hob vor allen Dingen die Charta der Vertriebenen als Dokument einer weitsichtigen Denkweise hervor, das maßgeblich den Zusammenschluss Europas mit ermöglicht hat. Der Bundesvorsitzende der Freien Wähler und Landtagsabgeordnete Hubert Aiwanger, FW, überraschte die Teilnehmer mit einer Sachkunde zum Thema Vertreibung der Deutschen und seinen daraus erfolgten klaren Schlüssen und Wertungen. In einer engagierten Rede ging er auf die Ursachen der Vertreibung ein und stellte fest, dass es immer schon Persönlichkeiten mit den Charisma der Freien Wähler waren, die sich für die Wahrung der Rechte der Vertriebenen eingesetzt haben. Nach den Reden der Politiker konnten die Vertreter der Landsmannschaften das Wort ergreifen, wenn sie es wollten. Lm. Wollrab, BdV-und SL-Bezirksvorsitzender von Schwaben überbrachte die Grüße seiner Bezirksgruppe und betonte die Solidarität unter den Vertriebenen, die sich auch darin zeigt, dass man die gegenseitigen Veranstaltungen besucht. Frau Gertrud Müller, LM. Oberschlesien berichtet von den Kontakten mit den Menschen in ihrer Heimat und den gegenseitigen Besuchen und Hilfen, die bereits zu zahlreichen Freundschaften geführt haben. Herr Gerhard Kuznik, LM. Schlesien berichtet in seinem Beitrag von dem Schicksal der Schlesier und über ihre Arbeit in der Landsmannschaft. Frau Bitz, LM. Deutschen aus Russland, schilderte mit bewegenden Worten das mehrmalige Vertreibungsschicksal der Russlanddeutschen und über ihr Leiden in Sowjetischen Zwangslagern, das die meisten nicht überlebten. Auch in ihrer neuen Heimat Deutschland haben diese letzten Nachkriegsvertriebenen um ihre Anerkennung zu kämpfen und rechnen mit der Solidarität, nicht nur der Vertriebenen und des gesamten Deutschen Volkes. Der Geschäftsführer der SL- Oberbayern und des BdV-Oberbayern, Andreas Schmalcz verlas noch eine Vielzahl von Grußadressen, so vom Erzbischöflichen Ordinariat, vom Evangelischen Landesbischof, von Parteien, Einzelpersönlichkeiten und Organisationen, die ihre Grüße über-mittelten und der Veranstaltung alles Gute wünschten. Mittlerweile hatte der Wettergott ein Einsehen und es schien gelegentlich sogar die Sonne, so dass viele Passanten interessiert stehen blieben und es zu vielen interessanten und fruchtbaren Gesprächen mit den „Standbesatzungen“ der Landsmannschaften kam. Das Info-Material wurde gern angenommen und viele hundert Blätter mit der „Charta“ wurden verteilt. Pünktlich um 18.00 Uhr sprach der neugewählte Bezirksvorsitzende des BdV-Oberbayern, Rudolf Maywald das Schlusswort. Er bedankte sich bei den Delegationen der Landsmannschaften und bei den „Standbesatzungen“ die bei sehr wechselhaften Wetter über 4 Stunden nicht nur ausgeharrt, sondern ohne Pause unermüdlich zu Rede und Antwort bereit standen. Während die schweren Bühnenteile auf dem Hänger von Slezak verladen wurden, war im Hinter-grund schon zu hören, wann machen wir die nächste Kundgebung.
Verfasser: Johann Slezak
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