Volkstrauertag
Gedenken an Flucht und Vertreibung vor 60 Jahren

Kranzniederlegung der Vertriebenen in der Bayerischen Staatskanzlei

München. Die Vertriebenen in Bayern haben anlässlich des Volkstrauertages einen Kranz an der Gedenktafel der Bayerischen Staatskanzlei zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung niedergelegt. Die stellvertretende Landesvorsitzende der Oberschlesier in Bayern, Gertrud Müller, gedachte in ihrer Ansprache allen Opfern der beiden Weltkriege, der Konzentrationslager und der Deportationen. "Wir gedenken der vielen Familien, denen bei der Flucht und Vertreibung die Heimat, das Werk von Generationen, die Freiheit, die Ehre, die Gesundheit und millionenfach das Leben genommen wurde", sagte Frau Müller, die auch dem BdV-Landesvorstand angehört. "Indem wir unserer Toten gedenken, wollen wir uns als Erbe und Auftrag zu unserer Heimat bekennen", fügte die tatkräftige Oberschlesierin hinzu, die das Gedenken in der Bayerischen Staatskanzlei angeregt hatte. Sie dankte der Bayerischen Staatsregierung für die Anbringung der besonderen Gedenktafel in der Staatskanzlei im Jahr 1999. Ministerialrat Paul Hansel hat die Vertriebenen-Abordnung in der Staatskanzlei empfangen und nahm an der Kranzniederlegung teil. "Der Freistaat und der Bayerische Ministerpräsident halten das Gedenken an die Opfer der Vertreibung hoch und sind bestrebt, das Erinnern in die Bevölkerung zu tragen", erklärte Hansel.

In einem Geleitwort zum Volkstrauertag 2005 hat der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Reinhard Führer, auf die bis heute fortwirkenden Kriegsfolgen hingewiesen. Noch immer gälten 1,3 Millionen Menschen als vermisst. Der Volksbund werde noch etliche Jahre in Osteuropa im Auftrag der Bundesregierung nach den Gräbern deutscher Soldaten suchen. "Zur Würdigung des 8. Mai 1945 gehört das Gedenken an die 55 Millionen Menschen, die Opfer des Zweiten Weltkrieges und der Menschen verachtenden NS-Ideologie wurden", schrieb Führer. Der Rückblick umfasse aber auch die Erinnerung an jene, für die damals der Leidensweg noch lange nicht beendet gewesen sei. Dazu zählten die 14 Millionen Deutschen, die in den letzten Monaten des Krieges und danach ihre Heimat verloren hätten. "Sie zogen von Ort zu Ort, suchten ihre Angehörigen und eine Bleibe. Dazu gehören auch die 500 000 Kinder, die durch den Krieg oder auf der Flucht von ihren Familien getrennt wurden. Keiner weiß, wie viele heute noch auf der Suche nach ihren familiären Wurzeln sind", erklärte Reinhard Führer.

In einem Geleitwort zum Volkstrauertag 2005 hat der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Reinhard Führer, auf die bis heute fortwirkenden Kriegsfolgen hingewiesen. Noch immer gälten 1,3 Millionen Menschen als vermisst. Der Volksbund werde noch etliche Jahre in Osteuropa im Auftrag der Bundesregierung nach den Gräbern deutscher Soldaten suchen. "Zur Würdigung des 8. Mai 1945 gehört das Gedenken an die 55 Millionen Menschen, die Opfer des Zweiten Weltkrieges und der Menschen verachtenden NS-Ideologie wurden", schrieb Führer. Der Rückblick umfasse aber auch die Erinnerung an jene, für die damals der Leidensweg noch lange nicht beendet gewesen sei. Dazu zählten die 14 Millionen Deutschen, die in den letzten Monaten des Krieges und danach ihre Heimat verloren hätten. "Sie zogen von Ort zu Ort, suchten ihre Angehörigen und eine Bleibe. Dazu gehören auch die 500 000 Kinder, die durch den Krieg oder auf der Flucht von ihren Familien getrennt wurden. Keiner weiß, wie viele heute noch auf der Suche nach ihren familiären Wurzeln sind", erklärte Reinhard Führer.

Michael Leh


Bei der Kranzniederlegung vor der Gedenktafel in der Bayerischen Staatskanzlei (in der vorderen Reihe, von links): Elvira Lempart, Gertrud Müller, Dr. Günther Ossmann, Gabriele Ossmann und Dieter Müller. In der hinteren Reihe, ganz links: Ministerialrat Paul Hansel von der Staatskanzlei.