LdO München zu den Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages S.K.H. Dr. Otto von Habsburg eingeladen und Gedenkstunde zum Volkstrauertag

17. November 2002

Am Sonntag, dem 17. November begannen in München die Feierlichkeiten anlässlich des 90. Geburtstages S.K.H. Dr. Otto von Habsburg. Als einzige Landsmannschaft waren die Oberschlesier geladen und sowohl bei der kirchlichen Zeremonie als auch bei der weltlichen Feier durch ihre 1. Vorsitzende, Frau Gertrud Müller, mit einer viel beachteten Fahnenabordnung vertreten. Dies stellte für die LdO München eine ganz besondere Ehre dar, wurden doch die Geburtstagswünsche von Persönlichkeiten allerhöchsten Ranges aus Politik, Wirtschaft und dem europäischen Hochadel überbracht.

Am Vormittag fand in der ältesten, aus dem 11. Jahrhundert stammenden Stadtpfarrkirche St. Peter, von den Münchnern auch liebevoll der "Alte Peter" genannt, der grosse 2-stündige Festgottesdienst statt. Zur grossen Freude der Münchner Oberschlesier war der Zelebrant der aus Beuthen stammende Prof. Leo Kardinal Scheffzyck, der in seiner Predigt auch den Einsatz des einstigen Kronprinzen Österreich-Ungarns für ein geeintes Europa würdigte. Dr. Otto von Habsburg ist heute bekanntlich Ehrenvorsitzender der Paneuropa Union. Umrahmt wurde der Festgottesdienst von der Cäcilienmesse von Adams, dargeboten von dem berühmten Kirchenchor von St. Peter, der an grossen Feiertagen auch von Mitgliedern des Ensembles der Bayerischen Staatsoper verstärkt wird.

Anschliessend fand im Atrium der Industrie- und Handelskammer München der Geburtstagsempfang statt, der sich bis in den späten Nachmittag hinein hinzog. Auch hier fand wieder die Fahnenabordnung der LdO München grosse Beachtung. Die 1. Vorsitzende, Frau Gertrud Müller, überbrachte die Glück- und Segenswünsche der Oberschlesier. Unsere Abordnung hat sich ganz besonders über das wörtliche Zitat S.K.H. gefreut: "Ich danke für Ihr Kommen - und grüssen Sie mir alle Oberschlesier."

Zeitgleich mit den obigen Feierlichkeiten beteiligten sich die Münchner Oberschlesier anlässlich des Volkstrauertages erstmals aktiv zusammen mit dem Schlesier-Verein München an einer Gedenkstunde für die Opfer von Flucht und Vertreibung an der Gedenkstätte der Deutschen Heimatvertriebenen auf dem Parkfriedhof Untermenzing. Hierher brachten vor einigen Jahren Landsleute aus Grünberg eine winzige schlesische Eiche, die sie mit Genehmigung der Landeshauptstadt München pflanzen durften. Dieses kleine Bäumchen wächst mittlerweile allmählich zu einem ansehnlichen Baum heran und bedeutet ein kleines Stückchen Heimat in München. Die Gedenkfeier, an der neben den Mitgliedern des Schlesier-Vereins auch sehr zahlreiche Oberschlesier teilnahmen, wurde äusserst feierlich gestaltet. Mit dem Trompetensolo "Ich bete an die Macht der Liebe" begann die Feier, der Schlesierchor sang heimatliche Lieder. Für die LdO München legten Frau Eva Abdel-Rahman und der Kulturreferent Alois Henkel ein Gebinde nieder. In einer kurzen Ansprache würdigte Frau Abdel-Rahman unsere Landsleute, die anlässlich der Vertreibung Oberschlesien verlassen mussten und dabei ums Leben kamen. Sie gedachte der zahllosen Gefallenen, die nicht in oberschlesischer Heimaterde ruhen dürfen und schloss in das Gedenken auch die 52 Mitglieder des Freicorps Bund Oberland ein, die für Oberschlesien am St. Annaberg ihr Leben hingaben. Sie sagte, wir sollten nicht nur am Volkstrauertag, sondern an allen Tagen des Jahres unserer lieben Toten gedenken. Nach dem beeindruckenden Trompetensolo "Der Gute Kamerad", dem Lied "Du oberschlesische Heimat" und der deutschen Nationalhymne wurde die Gedenkstunde beendet.

   Eva Abdel-Rahman